Sie sind mit dem Verdacht auf ein Urothelkarzinom konfrontiert oder haben bereits die Diagnose erhalten? Sicherlich stehen Sie nun vor einem Berg an Fragen. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Ihrer Krebsart, den bevorstehenden Untersuchungen und Behandlungswegen.

Was ist ein Urothelkarzinom (Blasenkrebs)?1,2,3

Das Urothelkarzinom wird oft abgekürzt mit dem Kürzel UC; ist die Blase betroffen, spricht man umgangssprachlich auch von Blasenkrebs.

Die bösartigen Veränderungen gehen meist von der Schleimhaut der Harnblase aus, dem sogenannten Urothel. Urothel kommt nicht nur in der Harnblase vor. Die gesamten ableitenden Harnwege, also auch Harnleiter, die Harnröhre und die Nierenbecken sind damit ausgekleidet. Daher kann auch an diesen Orten ein Urothelkarzinom auftreten. Dies ist nur bei einem von zehn Erkrankten der Fall. Bei etwa neun von zehn Betroffenen entstehen die bösartigen Veränderungen direkt in der Harnblase (aus der Patientenleitlinie Blasenkrebs des Leitlinienprogramms Onkologie AWMF online entnommen).

 

Die häufigste Manifestationsform ist das oberflächliche, nicht muskelinvasive Urothelkarzinom.

Beim fortgeschrittenem Urothelkarzinom hat sich der Krebs tiefer in die Blasenwand oder die Umgebung ausgebreitet, jedoch noch nicht in weiter entfernte Organe.

Hat der Krebs gestreut, also auch weiter entfernt liegende Organe befallen, spricht man von metastasiertem Urothelkarzinom.

Was sind die besonderen Herausforderungen bei dieser Krebserkrankung?2

Das Urothelkarzinom kommt schleichend und ist ohne medizinische Abklärung kaum zu erkennen. Vor allem am Anfang treten keine oder nur sehr unspezifische Symptome auf.

Viele dieser Symptome können auch durch eine andere Ursache begründet sein, allerdings sollte, sobald die Patient*innen Symptome bemerken, auf jeden Fall rasch ein Arzt*eine Ärztin konsultiert werden.

 

Wie häufig kommt das Urothelkarzinom vor? Wer ist betroffen?2,3

Das Urothelkarzinom gehört zu den häufigen malignen (= bösartigen) Tumoren. Etwa 3-4% aller bösartigen Tumore entstehen in der Blase. Männer sind dreimal öfter als Frauen betroffen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei über 70 Jahren.

Welche Risikofaktoren gibt es?2

Eindeutige Ursachen gibt es wie bei vielen Krebserkrankungen nicht. Es gibt aber Faktoren, die die Entstehung eines Urothelkarzinoms begünstigen. Dazu gehören:

  • Rauchen: Raucher*innen haben ein viermal höheres Risiko als Nichtraucher*innen
  • Krebserregende Chemikalien: v.a. berufsbedingte Exposition, die sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte erstreckt (z.B:: Beta-Naphtalin, Anilin, Benzidine, Teer, Bitumen, Asphalt)
  • Chronische Entzündungszustände der Blase und Harnabflussstörungen
  • Infektionen: z.B. durch einzellige parasitäre Erreger (Bilharzien/Schistosomen), die in tropischen Gewässern vorkommen

       

       

       

    Referenzen

    1. Patientenleitlinie Blasenkrebs des Leitlinienprogramm Onkologie AWMF online (Stand Mai 2017)
    2. gesundheit.gv.at (abgerufen am 30.03.2022)
    3. onkopedia.com (abgerufen am 30.03.2022)